Happy Birthday

Happy Birthday für dich heute hier und jetzt! Es ist so toll dich zu haben, mit dir diese Welt zu gestalten, zu reden, zu schweigen und nach all der Zeit immer wieder Neues an dir kennen zu lernen. Was wäre mein Leben ohne dich! Es wäre ärmer an Gutem! Genieß deinen Ehrentag! Ich feier dich! Auf noch ganz viele Jahre. Leb deine Träume, das was dich begeistert, zu Tränen rührt und dich lebendig hält . Ich bin gerne dabei und bewundere deine Art diese Welt für mich, unsere Familie und unsere Gesellschaft Stück für Stück schöner zu machen. Du bist mein größter Teamplayer, Liebe meines Lebens, Heimatgeber und Momenterheller. Du bist mein Kerzenanzünder für dunkle Stunden und mein Kraftgeber, wenn meine Kraft klein bleibt.Und wenn du mir noch etwas Zeit gibst, dann tanzen wir gemeinsam noch unendlich viele gemeinsame Tänze und bleiben verbunden und füreinander! Ich trink auf dich mein Freund! Happy happy Birthday. Gott halte dich an seiner Hand! Und trage dich durchs neue Lebensjahr!! Ich liebe dich!

Komische Schulzeit

2021! Unsere Tochter kommt in die Schule – jetzt bald!
Also gab es vor den Sommerferien wieder eine Infoveranstaltung. Trotz Corona mit allen nötigen Sicherheitsvorkehrungen auch drinnen und live in Farbe
Trotz vollem Kalender, schaufelte ich mir da den letzten Abend der Woche auch noch frei und machte mich „geimpft und fröhlich“ auf den Weg zur Turnhalle der Grundschule. Dort saß ich dann auf meinem mit „Frowein“ gekennzeichneten Platz und hörte geduldig zu. Es war irgendwie schön – auch trotz Maske. Endlich mal wieder in der Schule sein und das Gefühl haben, man wäre vielleicht doch noch ein Teil davon.

Bei der letzten Einschulung wurde vehement verlangt, dass man sich involvierte und den Schulalltag mutgestaltete.
Vor drei Jahren war ich Lesemama, was für mich und besonders für die Kinder effektiver war, als wenn ich mit allen gebastelt hätte.
Jeden Mittwochmorgen saß ich damals mit den einzelnen Kindern da und half ihnen beim Lesen. Wieviele tolle Kinder habe ich da kennengelernt, wieviel konnte ich ermutigen, wie sehr bekam ich mit, was in der Schule passierte. Das war eine tolle Erfahrung und neben dem, dass man in Bezug auf Schule vertrauen musste, dass es bestimmt gut klappte, konnte ich jeden Mittwoch dann sehen, dass es echt gut lief.

Dann kam unser Buddy Mr. Corona und wirbelte auch diesen Teil meines Lebens einfach mal komplett herum. Da war es mit der „Lesemama“- Phase vorbei und auch, wenn es zuerst einfach mal ein Termin weniger im Kalender war, vermisste ich nach und nach dieses „Teilhabendürfen“ an dem Schulalltag der Kinder.
Als sich Corona dann mal so ziemlich hartäckig in unserem Leben hielt, merkte ich, dass ICH den Anschluss an die Schule meines Sohnes verlor. Alles lief fast komplett über Email, Telefonate, Onlineplattformen oder per WhatsApp. Ich mag den Computer und ich stehe der Digitalisierung auch nicht komplett feindlich entgegen – aber ich bin ein Mensch, der Menschen mag. Ich liebe Gespräche, vor Ort sein, Stimmungen aufnehmen und darauf reagieren, ich mag es Teil einer Sache zu sein. Die fortschreitende Digitalisierung, die so nach und nach in der Schule klappte, nahm (in diesem speziellen Coronajahr – und natürlich aus völlig nachvollziehbarem Grund) diesen Part der Begegnung. Das war schwer.

Als ich beim Infoabend saß, erklärte eine total nette Lehrerin, dass das Maskentragen in der Schule sowie das Testen nun auch für die Erstklässler zum Alltag werden würde. Zwei mal Tests und weiterhin Maske tragen. Die ganze Zeit im ganzen Gebäude.
Meine Rückfrage war eigentlich rhetorisch: „Das ist schon krass, wenn jetzt überall gelockert wird und fast nirgends mehr getestet wird und Maskenpflicht oft wegfällt. Und die Kids müssen das dann einfach weiter machen.“
Die Schulleiterin erwiderte, dass der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.“
Naja, dachte ich, im Restaurant klappt es auch und private Feiern mit 50 Leuten sind auch drinnen ok. Aber ich hielt den Mund, wollte keine Diskussion, die eh nichts bringen würde.

Aber es macht mich seitdem nachdenklich. Erst mal macht es mich wütend und traurig. Das ist so bei mir. Ich kenne die Reihenfolge meiner Emotionsentladung ja nun mittlerweile. Das Unverständnis und diese Machtlosigkeit bringen mich oft zum fassungslosen Wütendsein. Das Herz will dann auch mal kurz dran kommen. Es kann nicht verstehen und nachvollziehen und sachlich bleiben. Ich habe das immer mal wieder mit ihm geübt – aber mein Herz ist da ein ziemlich schlechter Schüler.:-)
Nachdem diese Phase dann langsam abebbt – und ja das passiert recht schnell. Dann kann ich wieder etwas klarere Gedanken fassen.
Ich kann die Regel ja nicht ändern. Ich könnte, aber ich habe keine Kraft dazu. Bin nicht diejenige, die da aufsteht und rummotzt und einfordert.

Aber mir ist klar geworden, warum mein Kind in den letzten Monaten war, wie es war. Und dass es großes geleistet hat. Es wollte nicht zur Schule – aber es ist hingegangen. Es hat die Maske mitgenommen und brav getragen. Er hat sich mit der Testerei in der Schule auseinandergesetzt und mir am Ende dann gesagt: „Mama, es ist ok. Ich mach die Tests in der Schule mit. Wir brauchen nicht in der Apotheke testen. Ich weiss jetzt, wie das läuft und das ist ok für mich.“
Und das nach endlosen Emails zwischen der Lehrerin und mir, den Überlegungen, was das mit dem Sohn macht, wenn der Test vielleicht mal positiv ist. Der Frage, wie da vor Ort dann mit ihm umgegangen wird. Ich habe mich fast verrückt gemacht mit diesen ganzen Überlegungen – einfach, weil ich das Gefühl des Kontrollverlusts hatte und nicht mehr einordnen konnte, ob nun auch mal der Zeitpunkt zum Loslassen war oder ob mein Kind dabei den größten Schaden seines Lebens nehmen würde.
Als mein Sohn sich mit dem Thema auseinandergesetzt und mir versichert hatte, dass es ok ist, konnte ich loslassen. Das ist auch mal eine wichtige Erfahrung! Aber es war sehr zermürbend. Ich will ja immer gerne alles richtig machen.

An Situationen wachsen müssen ist oft schmerzhaft. Auch bei uns Erwachsenen. Sich mit einem Thema auseinanderzusetzen fordert. Aber ich will das trotzdem. Ich will verschiedene Standpunkte erkennen, meine blinden Flecken sehen und mehr davon weg, dass alles immer direkt bekämpft werden muss, weil es nicht in meine Sicht der Dinge passt.
Ich möchte Menschen mit ihrer Meinung, die mir dann oft mal nicht gefällt, annehmen und WIRKLICH stehen lassen können. Ich möchte weiser werden. Und es nicht erst sein, wenn ich alt und grau bin. Ich möchte liebevoller werden, mir und meiner Welt gegenüber. Das geht oft schief – aber das ist ok. Solange ich dran bleibe zu lernen.
Mir hilft oft ein Gedanke, den ich oft laut ausspreche, wenn die Unmöglichkeiten dieser Welt über mir zusammenbrechen und ich spüre, dass ich keinen Einfluss mehr habe:
„Gott, hier: DEINE Welt!
Wenn ich was machen soll, sag bescheid. Aber ich komm hier nicht weiter. Jetzt bist du dran.“

Und wenn ich dann nun das zweite Kind in eine ziemlich komische Schulsituation schicke, in einen Alltagsabschnitt, in dem ich nicht mitwirken kann, dann bete ich, dass es Menschen trifft, die gut zu ihm sind. Dass es Fragen stellt und gute Entscheidungen trifft. Dass es soviel Gutes in sich trägt, dass es andere mit reinnimmt und, dass die Schulzeit besonders wird.

Ich glaube, wie gut oder schlecht Kinder diese momentane Zeit der Pandemie und der Nebenwirkungen davon hinbekommen, hängt davon ab, wie wir sie begleiten und wie wir sie ermutigen. Dass wir da sind, wenn sie Fragen haben, wenn sie nicht hinterherkommen oder, wenn dann mal die Seele weint. Dass wir nicht nur meckern über die Einschränkungen und Unsinnigkeiten der Pandemie, sondern dass wir unsere Kinder mutig und stark machen, Teil der Lösung zu sein.
Sie hören gut zu, diese Kinder. Meist dann, wenn sie es nicht sollten 😉

Viel Kraft und Vorfreude für alle Eltern fürs neue Schuljahr nach den wohlverdienten Ferien 🙂

Teil sein in der Kette

Heute habe ich ein paar Möhren im Gewächshaus geerntet – und ich muss sagen, die sehen definitiv nicht wie die von Oma aus. Das war der erste Gedanke, als ich die Pflanzen aus der Erde zog. Was sie aber taten wie bei Oma, sie rochen genau so. Ich fühlte mich zurück versetzt in meine Kindheit in den Schrebergarten meiner Großeltern. Mit wieviel Liebe und Mühe wurde da von ihnen ein kleines Paradies geschaffen. Ich war gerne da, hab am liebsten Himbeeren von den Sträuchern gezupft und sofort gegessen – oder halt die Möhren.
Ich erinnere mich, wie ich immer alle Gartenzwerge zum Abmarsch bereit machte, alle in einer Reihe. Und dann gingen sie Schritt für Schritt mit mir in den Garten – es hat wohl ewig gedauert – aber ich erinnere mich sehr gerne daran. Während ich mit ihnen in den Garten schritt, erzählte ich Geschichten und tauchte ein in einer Welt voller sagenhafter Stories mit Happy End. Die Erwachsenen ließen mich machen und ich liebte es.
Heute denke ich mal wieder daran, während ich das etwas misslungenes Gemüse irgendwie bearbeite um sie danach schnell zu verzehren.

Ich erinnere mich gerne. Ich blende aus was nicht gut war und halte mich am Guten fest. Und dann bin ich dankbar für gute Erinnerungen. Dafür, dass ich so etwas erleben durfte – für ein Stück unbeschwerter Kindheit da im Garten meiner Großeltern. Und ich fasse Entschlüsse für mein Leben, für meine Einstellung und das, was mir wichtig ist.

Kennt ihr das, wenn Erinnerungen wach werden, die vielleicht keiner um euch herum mit euch teilen mag? Ein Geruch, ein Lied, ein Blick. Etwas was sagt, wir sind schon was länger hier und wir haben schon einiges erlebt. Ich kenne das von Gutem und auch von Schlechtem. Da, wo ich durch Dinge heute an schlechte Dinge von gestern erinnert werde, wird das Herz schwer, es bedauert, zieht sich zusammen, erschrickt und wird manchmal starr vor Schrecken. Auch das gibt es, auch das ist Realität und braucht oft liebevolles Kümmern und einen langen Atem, um wieder zu heilen – und manches heilt auch einfach scheinbar nie.
Daneben gibt es aber auch die Dinge, die uns an Gutes erinnern, an Menschen, Begebenheiten und Träume. An Zeiten, die uns zu dem gemacht haben, was wir heute noch sein wollen, es zeigt uns, dass wir geliebt sind in dieser Welt -auch manchmal trotz allem. Es lässt uns kurz lächeln oder nachdenklich werden und vielleicht gibt es auch Hoffnung für den nächsten Tag! Ich habe viele solche Momente und sie tragen mich. Ich weiss, dass es vor mir Menschen gab, die gut waren und Gutes für mich wollten.
Das war Familie, Trainer, Lehrer, Freunde, Jugendpastoren und Missionare oder auch Fremde, denen ich nur einmal begegnet bin. Ich verdanke ihnen gute Erinnerungen.
Wie sehr wünsche ich mir das für meine Kinder. Wie sehr weiss ich, dass ich so jemand sein will. Jemand, der den Freumden grüßt, Kinder ernst nimmt und fördert, die Menschen um mich herum wertschätzt und so eine Chance gibt, etwas gutes hineinzulegen in das Leben eines anderen Menschen.

So oft scheitere ich, meist dann wenn ich mir wieder viel zu viel vorgenommen habe, wenn ich mich verzettle, zu wenig schlafe oder mich zu viel sorge. Dann, wenn meine Tage so viel an Aktivitäten habe, dass ich mürrisch werde über jeden Einsatz, den Begegnung noch zusätzlich fordert.
Ich kann das so hinnehmen, denn ich weiss ja langsam wie ich ticke, wo ich falle, was ich brauche und was ich immer wieder nicht hinbekomme.
Neben dem Hinnehmen will ich Lernende bleiben, will ich mich verändern, will sehen was ich brauche und geben was ich kann – und wenn das nicht reicht, dann vielleicht das Gebet: Herr, erbarme dich!

Meine Oma hat nicht immer alles richtig gemacht – bestimmt nicht. Aber das tu ich auch nicht. Trotzdem hat sie etwas geschaffen und mich teilhaben lassen. Ich durfte in einem Teil ihrer Welt dabei sein. Das möchte ich auch.
Meine Kinder werden sich bestimmt nicht Dank dem Geruch von frischen Möhren an Gutes erinnern. Aber vielleicht sind es die Momente, die wir gemeinsam gestaltet haben, unsere Gespräche, Aktivitäten, gemeinsam einschlafen, Zeit haben zusammen, kuscheln und Alltag gestalten.
Während ich die Möhren esse, denke ich an meine Oma und würde sie gerne noch mal besuchen. Aber das geht schon seit langem nicht mehr. Auch das ist Realität. Wir sind nicht für immer hier. Deshalb will ich heute den Menschen, dem ich begegne, wertschätzen, seine Meinung stehen lassen können ohne direkt Beziehung abzubrechen – auch wenn das manchmal leichter scheint. Ich möchte andere an dem teilhaben lassen, was ich erschaffe in diesem Leben. Vielleicht bin ich dann auch ein kleiner Teil in einer Kette guter Erinnerungen!

Abschied nehmen, weiter gehen

Heute war so einer dieser Tage, der emotional packend, etwas ermüdend und am Ende dann doch wunderschön war.
Nach einem ziemlich blöden Corona-Jahr im Kindergarten haben wir heute den Abschied „gefeiert“. Vorbei sind die Kindergartenjahre und wenn ich das Foto von ihrem ersten Tag anschaue und sehe, was aus der kleinen Lady geworden ist, bin ich stolz und dankbar. Klein war sie, ach man so eine Minimaus mit ihren gerade 2 Jahren.
Da tapste sie mit ihrem kleinen Windelpopo durch die Kindergartenräume und fühlte sich sichtlich wohl unter all den anderen Kinder. Im Gegensatz zu ihrem Bruder ist Tara immer gerne in der Kita gewesen. Sie hat begeistert neue Freundschaften geschlossen, selbstbewusst all das in sich aufgesogen, was es zu lernen und zu entdecken gab. Ach was habe ich die Zeiten im Kindergarten genossen, durfte so oft Teil davon sein und spürte, dass ihr all das so gut tat. Biblische Geschichten, basteln und spielen: Das war für sie immer ein Fest und kurz schlucke ich, dass dies nun Vergangenheit ist.
Das letzte Jahr hat mir geholfen, langsam Abschied zu nehmen. Dank Corona war der Regelbetrieb sichtlich eingeschränkt und ich hatte die Anlage seit nun mehr einem Jahr nicht betreten dürfen. Als ich heute in den Kindergarten kam, maskiert und mit dem Eis für die Abschiedsfeier bewaffnet, erlebte ich den Zauber dieser wertvollen Zeit einmal neu. Da kam er hoch der Kloß im Hals, das „Nicht-Abschied-nehmen-wollen“. Das Abschiednehmen war diesmal so grausam unspektakulär und irgendwie gefühlt herzlos. Fehlten sie doch die Ganggespräche der letzten Monate, das dabei sein und immer mal wieder vor Ort sein und kurz mit der Kleinen spielen bevor ich den Kindergarten für den Morgen wieder verließ.
Zwar fand fast das gesamte Vorschulprogramm und sämtliche Ausflüge statt und die Erzieherinnen leisteten großartiges. Aber Corona schwebte wie eine gefährliche dunkle Wolke über allem. Zwei mal Quarantäneanordnungen gab es im vergangenen Jahr. Das war der Kleinen oft schwer zu erklären und dem eigenen Herzen ebenso. Wie viel Unsicherheit war da. Wie oft habe ich gedacht: Wat ne Sch.. Zeit!
Und ich frage mich, wie hat meine Kleine das alles verkraftet? Wurde sie abgehängt, wie es so oft hieß, hatte sie Schade genommen?
Ich glaube nicht. Dafür haben wir und viele Menschen um uns herum alles mögliche getan. Dankbar bin ich für Menschen, die zwar Vorsicht geboten und die Regeln eingehalten haben. Aber daneben dem ganzen auch den aufgeputschten Angstschrecken genommen haben. Aber es war anstrengend, und oft lagen die Nerven, auf jeden Fall meine, etwas blank. Und doch sind wir wie viele andere bewahrt geblieben. Das ist ein Geschenk und ein Segen. Das Virus hätte uns treffen können, denn wir haben alles getan was der Seele gut tat und irgendwie erlaubt war.

Jetzt bin ich froh, dass Ferien sind. Kein frühes raus müssen, kein Stress (oder nur den, den ich mir trotzdem mache), Vorfreude auf den Urlaub und die Schule. Keine Quarantäneangst für mindestens 6 Wochen.
Ich will nicht mit Angst in die neue Phase starten – sondern mit Dankbarkeit und Gelassenheit. Was morgen ist, das kann ich nicht sagen: Aber ich kann den Alltag so gestalten, als wäre alles gut. Gott flüstert mir zu. Lege deine Sorgen nieder, leg sie ab in meine Hand. Darauf will ich vertrauen!

Nach einer ziemlich stressigen letzten Woche vor den Ferien, ging es heute mit Mann und Freundin plus Kindern ins Schwimmbad. Erst dachte ich, dass ich dafür keine Kraft mehr haben würde. Bitte nicht noch einen Termin!
Aber als ich dann an diesem heutigen Nachmittag mit den Kindern im Wasser planschte, sah wie toll die Kleine und der Große schwammen, und mir nebenher noch einen Extra-Cappuccino mit der Freundin gönnte, da merkte ich wie ich zur Ruhe kam und wie gut diese Auszeit aus dem Alltag war. Der Akku ludt sich wieder auf, die Lebensgeister kehrten gesammelt zurück, Freude füllte mein Herz. Es war so wunderschön! So etwas muss einfach immer mal sein.

Heute habe ich Abschied genommen und neues willkommen geheissen und nebenbei einfach in den Tag gelebt!
Ob wir oder andere Schaden nehmen in dieser unsicheren Zeit, können wir mit gestalten. Wir haben zum Teil in der Hand ob wir mit Angst leben oder dem Tag die Chance geben trotz der Unsicherheit etwas wunderbar zu werden. Dabei kanne es helfen, wenn wir immer mal wieder das Herz mit seiner Furcht ernst und in die Arme nehmen, kleine Oasen schaffen, Gelassenheit in den Alltag transportieren und in allem die Gewissheit gewinnen, dass wir das alles nicht alleine schaffen müssen.
Ich wünsche dir Mut zum Abschied nehmen und Vorfreude auf das was gerade gutes vor dir liegt -sei es noch so klein!

Hier an unserm Küchentisch

Hochmotiviert sitz ich am Morgen
Homeschooling, das gönn ich mir
Ich kann lesen, ich kann schreiben
Formen, Zahlen läuft bei mir.

Stolz ertrag ich heut mein Kreuze,
Setz mich mit dem Sohne hin
Und ich hoffe und ich bete,
Dass ich heute gnädig bin.

Ganz früh hab ich mich aufgerafft,
alles schon bereit gelegt,
hab mir heute vorgenommen,
Heute, hier wird was bewegt.

Heute will ich bei ihm sitzen,
Nur mein Augenmerk auf ihn,
kein Haushalt, keine anderen Pflichten,
Nur das bisschen Homeschooling

Und dann kommt mein Kind zum Tische,
gar nicht mal so motiviert
und dazu ein Haufen Sachen,
Die uns fröhlich aufdiktiert.

Und was ich will, das will er nicht.
Kein perfektes Homeschooling,
Trotzig wird sich hier gewehrt
Hier an unserm Küchentisch

Gerade noch so motiviert,
Kommt nackte Realität mir nah.
Nach nur wenigen Minuten,
Tränen hier und Motzen da.

Und die Uhr, die Uhr läuft weiter,
hier an unserm Küchentisch
Und die Geduld, die ich erbeten,
War wohl heut nicht abkömmlich.

Ich will ja wirklich meinen Teil tun,
Meinen Teil in dieser Zeit,
Will meinen Platz ganz würdig füllen
Und bin doch nicht ganz bereit.

Nicht jeder Tag ist immer grausam,
Machmal geht es auch fast glatt,
Doch ich kann nur noch mal sagen:
Manchmal habe ich es satt.

Und während ich hier schimpfend sitze,
Abgekämpft, zu nichts bereit
Flüstert eine Kinderstimme:
Mama, du, es tut mir leid.

Und ich schau in Kinderaugen, 
Die nichts können für diese Zeit
Für unser Hadern unser Ringen
Für unseren doch unfairen Streit

Nach einem Jahr der Pandemie 
Ist es dünn mein Nervenkleid
Oft muss ich dabei erkennen,
Ich brauche mehr Gelassenheit.

Das Kinderflüstern noch im Ohr,
Kapitulation fällt nicht mehr schwer
Nimm ich mein Kind in meine Arme 
Heute geht wohl gar nichts mehr.

Manche Menschen könnens besser
Das was ich grad gar nicht kann,
Doch will ich mit mir gnädig bleiben
Und fang einfach nochmal an.

Papa

Und so findet Trauer ihren Weg.
Sie platzt hinein in die unmöglichsten Momente,
sie wirbelt mich auf,
macht mich wütend,
reißt Tränenkanäle auf und lässt mich alleine zurück.
Sie ist mächtig und grausam.
Mal wimmert sie leise,
mal schreit sie laut wie das tosende Meer.

Und bei all dem sagt sie leise verächtlich:
Ach man: „Hätte“! „Wäre“ und „Wenn“!
Sie erinnert mich an „nicht gesagtes“ und „nicht unternommenes“.
sie frisst von innen. Erbarmungslos, schwer.

Trauer scheint irgendwie unbändig,
und wenn es nur sie gäbe,
wäre die Menschheit nach all ihrem Leid wohl nicht mehr. 

Doch dann kommt die Liebe und mischt sich ein:
Sie gebietet der Trauer kurz Einhalt in ihrem grausamen Treiben,
umarmt die Seele und öffnet das Herz für Erinnerung,
an das was gut war.
Die Liebe erzählt dein Leben,

Sie erzählt sie so gut und barmherzig.
Sie sagt bei Schwerem: Es ist ok!
Und bei allem schönen: Weisst du noch?
Die Liebe legt einen warmen Mantel um kalte Herzen,
Sie gibt wahren Trost.

Den Abschied von dir, Papa
den nehme ich heute nicht zum ersten Mal,
den nahm ich schon leise und trauernd
Als die Krankheit dir mehr und mehr die Würde stahl.
In den Zeiten, in denen du mir soviel gutes sagen wolltest –
Und es nicht mehr konntest.
In den Zeiten, in denen ich nur noch deine Hand halten konnte.
In denen ich da saß und dir beim Schlafen zusah.
In den Zeiten unseres persönlichen gemeinsamen Gottesdienstes,
Wo der Himmel uns seine Melodie vorspielte.

Wo du nicht mehr stark sein konntest,
Wo ich dich tragen musste, und du nicht mehr mich.

In vielem waren wir uns ähnlich:
Die Liebe zu Cappuccino und festen „Kaffeezeiten“,
das habe ich von dir. Das liebe ich noch heute.
Die Begeisterung fürs Filmen.
Dieses Festhalten von bewegten Bildern.
Viel aus meiner Kindheit ist mir noch präsent, weil du es festgehalten hast.
Sachen sortieren und ordnen – auch von dir!
Die Liebe für Jesus und seine Gemeinde -das wertvollste was wir teilten. 

Dein analytisches Denken und dein Verständnis für Mathematik und Physik – naja gut, das wohl eher nicht.
Während du mir in meinen Teenagerjahren geduldig und mühevoll Formeln erklären wolltest,
schmiss ich die Mathebücher durch den Raum.

Viele Menschen teilen wundervolle, lustige und wertvolle Momente mit dir!
Und die Liebe wird diese Erinnerungen bewahren.

Wir werden diese Erinnerungen von Zeit zu Zeit hervorkramen
und sagen: Ach weisst du noch?!
Und dann wünsche ich uns Menschen, die immer noch zuhören,
Die in Liebe zuhören und mit uns Fotoalben wälzen,

Die uns auch annehmen wenn das Bedauern hochkommt,
dass wir nicht noch mehr Erinnerungen schaffen konnten,
dass du so früh gingst und nicht bleiben konntest.

Ich wünsche dir, Papa,
dass du heute mit den Engeln tanzt,
dass du und Jesus gemeinsam über mathematische Formeln philosophiert,
z.B. wie wohl Gott diese Welt geschaffen hat.
Und, dass ihr zusammen lacht und die Ewigkeit gemeinsam feiert.

Danke, dass du hier warst – danke für dich bei uns.

Wenn’s fehlt

Wenn es fehlt die Nähe der Austausch, 

Das kreative Spiel,

Die Gruppenarbeit, 

das Zusammenhocken und Bilder malen,

Singen und sporteln.

Ach, wenn das fehlt:

Dann ist das Kind sehr entschlossen,

Dann sagt es: 

Ich geh nicht mehr hin

Ich will da nicht sein.

Schule ist so nicht mehr so schön🙁.

Ein kleines Herz, das Altes herbei sehnt und Alltägliches fordert, 

Das nicht hinnehmen will, obwohl ich sage: Es muss!

Und so erbaue ich Schlösser aus Märchengeschichten,

Bau die Welt einmal neu 

aus Steinen und Stöcken 

Singe die Lieder der kleinen Meister der Künste,

Umarme und heile 

Die Welt einmal neu! 

Ob es reicht?

Ich kann nichts erschaffen,

Was es grad nicht gibt.

Ich hab es versucht,

Aber es klappt nicht so gut.

Und wir schreien gemeinsam gegen Wut und Enttäuschung,

Gegen: Muss wohl!

Und: Halt durch! 

Und all diesen Kram.

Und wir bleiben gemeinsam 

Machen Fehler, verzeihen. 

Und wenn auch vieles nicht gut ist,

gut ist, dass wir sind.

Gut ist es MIT DiR 

in diesem Chaos 

dieser grade so heillosen Welt!

Schnee über Blümchen

Heute morgen – okay, es war später Ferienmorgen-
hab ich die Jalousien hochgezogen und nur gedacht:
„Wer will mich denn bitte hier verarschen?“
Schnell die Jalousien wieder hinunter,
und langsam wieder hinauf.
Doch der Anblick blieb unverändert:
Schnee und Schnee und Schnee!!
Extra als Begrüßung am Morgen des 7. Aprils.

Ja, ja ich weiss!
Mein Handy hatte es angekündigt.
Wir hatten als Familie darüber am Vortag gesprochen
und uns gefreut,
dass wir die Winterreifen noch „drauf“ hatten.
Wie jedes Jahr um diese Zeit.
Nicht, weil wir im April immer noch mit Tiefschnee rechneten,
sondern weil wir irgendwie nie pünktlich die Reifen wechselten.
Aber ich hätte doch niiiiiiiie im Leben damit gerechnet,
dass es tatsächlich so viel schneien würde.

Während ich also apathisch und fassungslos am Fenster stand
sprangen die Kids umher und freuten sich:
„Juhu, dann können wir einen Schneemann bauen!“
„Ja, viel Spass,“ murrte ich nur und wollte einfach gerne wieder ins warme Bett.

Ohne mich! Ich verweigere der penetranten Wiederkehr des Winters meine Aufwartung. Ich bin durch damit.
Ich will keinen Schnee mehr schippen, ich will den Gehweg fegen,
ich hol die Mützen nicht wieder vom Speicher,
ich will Frühling und draußen in der Sonne sitzen.
Ich will meine Blümchen nicht in einem Haufen unverfrorenem Schnee beerdigen müssen.

So wie ich keinen Schnee im April will,
so will ich viele Dinge nicht.
Ich will keine Abschiede, keinen Tod
ich will kein „das wars“ oder „es ist vorbei“,
ich will keine Überraschungen,
die meinen Alltag durcheinander bringen.
ich will kein „Immer weiter“,
ich will kein „Halte durch“.

Viele Dinge passieren und machen fassungslos.
Manchmal nerven sie nur,
so wie der Wintereinbruch im April.
und manchmal bringen sie das Leben ganz schön ins Wanken.
Manchmal bringt´s uns aus der Balance,
lässt und zweifeln und weinen.
Dabei werden wir nicht gefragt,
ob wir darauf vorbereitet sind oder
was wir dazu so meinen.
Solche Zeiten sind hart
und es fühlt sich so richtig ungerecht an.

Wenn die Wut im Bauch dann größer wird
ist es gut, wenn wir jemanden haben,
der „MIT UNS“ ist,
jemanden der „MIT UNS BLEIBT“
der unsere Wut aushält und unsere Ohnmacht,

…. auch unser Schimpfen auf Schnee über Blümchen….








Abendmahl = Gott hat dich lieb

Ich feiere heute das Abendmahl,
weil ich mich kurz erinnern will,
wie gut du es mit mir meinst.
Ich tue es auch dann, wenn noch nicht alles okay ist,
denn ich weiss:
Durch dich wird alles gut.
Ich nehme den Kelch und erinnere mich
an das Blut, dass du vergossen hast,
für meine Unfähigkeit zu lieben,
für meine Selbstsucht,
für meinen Mangel und meine schräge Sicht auf diese Welt.
Du hast geblutet und gelitten,
weil du wolltest,
dass ich es nicht tun muss.
Dass ich mich an dich drücken kann,
wie ein Kind das bei seinem Papa macht,
auch wenn noch nicht alles gut ist,
auch nach einem komischen Tag.
Ich erhebe mein Glas auf dich,
meinem Freund und Heiland,
auf den, der nicht geht,
nur weil ich woanders hin unterwegs bin.
Ich erhebe mein Glas auf dich und erinnere mich dankbar,
dass du mich so sehr liebst,
dass du mich retten wolltest
und es am Ende auch getan hast-
auch wenn du nicht auf meine Dankbarkeit zählen konntest.

Ich sitze hier und breche das Brot,
oder den Keks oder die Waffel
und es erinnert mich dran,
dass du nicht schuldig warst
und trotzdem gestorben bist
wie ein Verbrecher, wie einer der Schuld hat.
Grausam haben sie dich hingerichtet,
über dich gelacht und dich verspottet.
Dankbar esse ich das Brot,
weil ich dir danken will,
dass du das durchgehalten hast.
Weil du das Leben deiner Menschen vor Augen hattest.
Weil du auch mich gesehen hast.

Daran will ich mich erinnern,
in diesem alten Brauch namens Abendmahl.
Ich nehme es ein ohne Furcht vor dir.
Und meine Kinder sind Teil vom Ganzen.
Für sie ist Beziehung mit dir einfach,
nicht so vom Leben gezeichnet
nicht mit so viel „wenn und aber“,
ohne all diese Fragen.

Abendmahl, ich erinnere mich,
dass du mich liebst – weil du bist wie du bist.
Weil du dich nicht klein reden und entmachten lässt
von unserer kleinen Welt.
„Ich hab dich lieb“ – sagt mir die Bibel,
wie man es einem Kind immer wieder sagt,
weil man es im tiefsten Herzen fühlt.

Ostern ist Dunkelheit und Scheitern am Karfreitag
banges Warten und angstvolles Ausharren.
Ohne Schatten beachtet man selten das Licht.
Am Ende mit einem großen Happy End für die Menschheit.
Das auch gilt,
wenn Leben um uns dunkel bleibt.

Ich feiere heute das Abendmahl,
weil ich mich kurz erinnern will,
wie gut du es mit mir meinst.
Ich tue es auch dann, wenn noch nicht alles okay ist,
denn ich weiss:
Durch dich wird alles gut.

Freundschaft mit Happy End!

Dieser Petrus!
Was hatte er geprahlt und behauptet, dass ER seinem Meister treu bleiben wollte. Er hatte es gesagt, als er zwischen den anderen Jüngern am Tisch lag. Als er in der Gruppe zusammen saß. Jesus hatte komische Dinge angedeutet, Merkwürdiges erzählt. Aber Petrus dachte, bei Jesus würde alles gut werden. Siegessicher in der Sache waren sie noch am Palmsonntag nach Jerusalem eingezogen. Wurden bejubelt und willkommen geheißen. Ein Hoch auf das Leben, was gerade stattfand. Er wusste, alles würde gut.

… und dann als die Nacht kam, die Soldaten, der Verräter. Als alle riefen: „Kreuzigt ihn! Wir wollen ihn nicht!“
Da war es dann plötzlich dunkel und feindselig um ihn herum. Kein Jubeln mehr und keine „Willkommens“- Rufe.
Vielleicht dachte er: Ach, wenn doch wieder Palmsonntag wäre.
Nur noch mal die Gemeinschaft erleben, die Freude, den guten Blick in eine siegreiche Zukunft. Doch plötzlich hatte sich das Blatt gewendet, plötzlich war alles, was noch vor Kurzem so klar und sicher schien, weg.
Und dann kam die Angst, die Angst eines starken Mannes, in der Dunkelheit und bei dem argwöhnischen Fragen der Menschen um ihn herum. Und er wusste: Wenn ich jetzt bekenne, dass ich zu Jesus gehöre, dann bin ich mit dran, dann verlier ich, dann sterbe ich.

Ich kann seine Angst so gut verstehen: Dieses Angst, die frisst und nimmt und einengt. Die Angst, die den Blick nach vorne verschliesst, wenn der Weg neblig und hoffnungslos erscheint. Ich kann ihn verstehen – diesen Petrus. Es könnte meine Geschichte sein. Immer wieder in diesem Leben.
Wenn Wege schwierig sind, will ich auch oft zurück zu den glorreichen Zeiten, zu Leichtigkeit und Lachen. Wenn ich hetze oder versage oder die Welt das für mich übernimmt, dann sehne ich mich auch zurück nach Palmsonntag. Dann will ich keinen Karfreitag. Und dann schäme ich mich für meine Angst, die mich Dinge tun lässt, die ich ohne diese lähmende Angst nie tun würde. Dann bestimmt die Angst meinen Weg. Auch dann, wenn ich doch Jesus kenne. Dann tauche ich kurz ab, will nicht weiter gehen – will rückwärts zu den schönen Tagen, will und kann nicht mutig sein.

Doch Karfreitag ist nicht das Ende der Ostergeschichte. Der Ostersonntag kommt und verändert den Lauf der Geschichte. Die große Auferstehung findet statt, das riesige unermäßliche Geschenk. Doch Petrus begreift es nicht. Er ist drin in dem Strudel von Angst und Scham. Er ist am Boden, denn er hat auf ganzer Linie versagt. An einer Stelle heisst es, dass er ging und bitterlich weinte. Es war ihm klar, dass er nicht der Starke war, der die Dinge im Griff hatte. Dass gerade ER es nicht schaffte, mutig zu sein. Gerade er! Das muss ein Schlag ins Gesicht gewesen sein. Vielleicht hätte er die ganze Ostergeschichte verpasst, weil er sich nicht gewagt hätte, noch mal aufzustehen. Angst macht so viel mit uns – und nimmt so viel.

Nach seiner Auferstehung begegnet Jesus seinem ängstlichen Petrus. Das ist die Kehrtwende. Er geht zu seinem scheinbar starken Mann, der sich wohl eher gerade wie der größte Depp von allen fühlt. Er sieht ihn an und fragt nur das eine: „Hast du mich lieb?“
Und Petrus, getroffen in seiner Angst, wagt die Antwort und flüstert vorsichtig.
„Ja, ich hab dich lieb“
Und Jesus fragt ihn noch zwei mal und holt Petrus damit Stück für Stück aus seiner Angst. Er rüttelt an ihm und erinnert ihn daran, wieder aufzustehen. Er lässt Petrus nicht in seiner Schuld. Es ist nicht das Ende.
Das macht mir immer wieder Mut.
ER gibt diesem Mann noch in seiner Angst einen Auftrag. Er glaubt an ihn!
WOW! Was für ein Vertrauensvorschuss.
„Weide meine Lämmer, bau meine Gemeinde.“
Was Petrus wohl gedacht haben muss:
“ Nimm nicht mich! Du weisst ja wo das hin führt. Da ist soviel Angst in mir, soviel Zweifel, soviel großes Reden und keine Taten. Jesus tu dir das nicht an.“
Aber Jesus sagt es ihm:
„Petrus, weide meine Schafe!
Sei wieder präsent. Nimm wieder am Leben teil. Gib mir deine Angst und nimm dafür meine Hand und dann lauf los im vertrauen, dass ich bei dir bin.“

Ich würde gerne von Herrlichkeit zu Herrlichkeit laufen. Ich liebe Lachen und Tanzen und das Leben geniessen. Ich würde gerne von Palmsonntag direkt zu Ostersonntag hüpfen. Aber irgendwie gibt es da noch den Karfreitag dazwischen. Und es zeigt mir, Gott ist nicht fertig mit mir, wenn mich der Strudel der Angst ergreift, oder die Wut oder die Ohnmacht. Er hält aus meinen Verrat, den ich nicht will und doch immer wieder tue. Er bleibt bei mir seinem Möchtegern – Petrus 😉

Er sieht meine Angst – aber die haut ihn nicht vom Thron. Er gibt seinen Auftrag, er traut mir etwas zu. Er bahnt den Weg durch den Nebel der Angst: „Geh und bau meine Gemeinde, weide meine Lämmer! Sei präsent! Hör nicht auf, wieder aufzustehen. Sei mutig und kühn – trotz deiner Angst. Immer einen Schritt vor den Nächsten. Mit dem irrsinnigen Glauben, dass dein Tun diese Welt aus den Angeln heben wird und dafür sorgt, dass sie endlich heilen darf.“

Und wenn mein persönlicher Karfreitag wieder da ist und die Angst wieder nach mir greift und alles zunichte machen will, nimmt Jesus mich wieder an die Seite und sagt: „Hey, hast du mich lieb?“
Und ich schau auf und flüstere unsicher: „Ja?!“
Und er legt seinen Arm um meine Schulter und ruft:
„Na, dann los. Lass uns diese Welt verändern! – Trotz der Angst!“