Ich hatte das Glück, diese Welt schon viel bereisen zu dürfen. Als Jugendliche war ich auf den Philippinen, in Israel und mehrere Male in Costa Rica und in den USA.
Es waren immer Reisen ohne viel „Kleingeld“ und immer haben wir viel von Land und Leute gesehen. Waren in Familien und haben das Leben vor Ort kennengelernt. Das hat mir in allem einen weiteren Blick gegeben und ich kann Pauschalisierungen nicht wirklich verstehen. Es passt für mich nicht in eine so große Welt. Es gibt überall Leute, die toll sind und andere, wo ich noch heute den Kopf drüber schütten. Es gibt arme Menschen, die mich die Kunst des Lebens gelehrt haben und welche die verbittert über ihr Schicksal waren und dies mit ihrem Leben und Handeln gezeigt haben.
Es gab immer schon alles. Und das wird wohl immer so sein.
Mir selber liegt es so fern, Menschen nach Hautfarbe, Religion in Schubladen zu packen. Aber auch ich unterscheide natürlich. Und ich habe Menschengruppen, die ich mehr mag als andere.
Ich mag Menschen mit weitem Blick und Menschen, die wirklich Gespräch mit anderen suchen. Menschen, die mit ihrem Endlosmonolog die Welt erklären, stoßen mich ab. Menschen, die lügen, kann ich kaum ertragen. Auch ich unterscheide, auch ich habe Dinge die ich mag und nicht mag. Aber ich verstehe nicht, warum man das auf Religion und Hautfarbe schiebt. Das hat für mich nichts miteinander zu tun.
Ich bin Christ – und das schon seit ich 13 bin. Glaube, Gemeinde und besonders dieser Jesus, hat mein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Ich bin gefallen und hab Flügel bekommen, ich war verloren, gefunden, getreten, verstoßen, bin auf Wolken gelaufen und habe den Himmel ins Herz gelegt bekommen. Auch der Glaube ist wie eine weite Welt – und da gibt es alles. Menschen, die ich mag und anderes, wo ich mich sehr gerne von distanziere. Aber ich habe gelernt, mit Respekt andere stehen zu lassen. Mich vielleicht was zu distanzieren, aber nicht zu verurteilen. Naja, wenn ich ehrlich bin, lerne ich da noch viel, denn natürlich denke ich erstmal, dass ich und mein Lebensweg der „Wahnsinn in Tüten“ ist und die anderen sehr falsch liegen. Aber ich will mit Respekt den anderen ziehen lassen, mich vielleicht etwas distanzieren, aber wissend, dass es ok ist, wenn jeder seine eigene Art zu leben und glauben findet.
Aber manches muss ich ja nicht mitmachen.
Warum schreibe ich das? Nicht wegen dem Nahost Konflikt. Der macht mich einfach nur fassungslos und alles was ich dazu schreiben würde, klänge in meinen eigenen Ohren so hohl. Zu manchem will ich meinen „Senf nicht beitragen“, weil es vielleicht einfach mal nicht nötig ist.
Hier will ich einfach stille sein und beten. Und stille sein und beten – ach und übrigens stille sein und beten. Manchmal braucht es von mir keine Worte. Da haben andere vielleicht viel mehr Erfahrungen und da brauchts, dass man gehört wird.
Lasst uns diesen weiten Blick behalten, nicht im Kleinkarierten und Pauschalisieren hängen bleiben.
Ich glaub, es ist besser für uns, unser Herz, unser Leben und das dieser Welt, wenn wir Weitblick erhalten und behalten. Diese Welt ist so viel größer als das was wir hier kennen.
Lasst uns gerne unterwegs bleiben!
Behaltet das Leben lieb und einander im Blick!