„Was geht denn hier?“
Ein paar Kids hatten sich am letzten Donnerstag im Kinder und Jugendtreff um den großen Tisch versammelt und bestaunten was ich aufgebaut hatte. iPad und Mikrofon dazu Blätter und Stifte…. Es war der erste Nachmittag zum Auftakt einer längeren Worlshopreihe.
„Was machen wir denn hier,“ fragte ein 10 jähriger Junge und setzte sich an den Tisch.
„Ihr könnt eure eigene Radiosendung aufnehmen“, fasste ich kurz den Workshop zusammen.
„Wisst ihr was ein Podcast ist?“
Keiner der Kids kannte es und so saßen wir die erste halbe Stunde zusammen, aßen den bereits vorbereiteten Milchreis kam ins Gespräch.
„Ihr dürft von Dingen erzählen, die euch wichtig sind: Spiele, Freizeit, Urlaub …. Dann fassen wir es zusammen: vielleicht in kleinen Geschichten, Gedichten oder als Interview. Das ganze dürft ihr dann mit diesem Mikrofon aufnehmen.“
„Cool.“ meinte einer.
Ein paar blieben skeptisch.
„Ja und dann wollen wir natürlich anderen davon erzählen. Euren Familien, Freundinnen – vielleicht den Lehrer*innen. Dazu packen wir die Aufnahmen dann auf eine Plattform im Internet und schicken den Link dazu dann an alle, die es interessiert. Fertig! Und schon seid ihr Teil einer eigenen Podcastfolge.“
Ein paar der Kids wollte nach der Milchreismahlzeit lieber spielen gehen, andere wollten beim Podcast mitmachen.
Zwei der Kids waren 9-10 Jahre alt, einige jünger.
Zuerst fanden wir zusammen ein Thema über das wir den Podcast machen wollten: Gaming- spiele war das worauf wir uns einigten.
Zwei ältere Kids wollten sich etwas für den Hauptteil ausdenken.
„Was spiele ich gern, was macht man in den einzelnen Spielen und warum ist das so cool.“
Die andere Gruppe der viel jüngeren Kids beschäftigte sich mit Begrüßung und Verabschiedung. Hier wurde es tricky und ich merkte schnell, dass es nicht für alle Kinder einfach war. Sie brauchen klarere Vorlagen und mehr Hilfestellungen. Soetwas merkt man s hüll in der ersten Stunde und kann darauf dann reagieren.
Daher haben wir jeden erst mal einen kleinen Text oder auch nur ein „hallo“ aufnehmen und anhören lassen. Denn das ist ja immer der interessante Teil: Wie spreche ich in ein Mikrofon, schaffen alle anderen es leise zu sein. Machen meine Sätze noch Sinn, wenn ich sie dann laut vorlese oder aufsage ….
Die erste Stunde war „ ein bisschen zusammen kommen, sich kennen lernen und erste Eindrücke und kurze Aufnahmen machen und zu hören.
Ich mag diese Arbeit mit den Kids und bin begeistert zu sehen, wie ich sie fördern kann in ihrem Schreiben und Sprechen, in ihrem Selbstwert und ihrer kleinen Welt. In dem Stadtteiltreff treffen sich Kids aus unterschiedlichem kulturellen und sozialem Backround.
Das macht es für mich immer sehr besonders – besonders schön!
Als ich abends nach Hause fuhr, war der Akku leer aber ich war auch ziemlich glücklich. Ich konnte mal wieder mein Talent einsetzen….
…und das ist ein ziemlich gutes Gefühl!