Sankt Martin

Miteinander Lasten tragen
die nicht immer eigne sind,
ein Gebet zum Himmel werfen,
für den Nächsten, der nicht spricht.

In die Arme nehmen, halten,
länger bleiben als gewählt,
und dabei den anderen tragen
ihn und seine kleine Welt.

Nur wer Stärke eines Schöpfers 
tief in seinem Herzen trägt,
kann die schwachen Menschen halten,
auch wenn scheinbar gar nichts hält.

Solange diese Welt zerbricht,
leben hier zerbrochne Menschen,
die verlorne Träume träumen
und die Schönheit nicht mehr sehn.

Ich könnte einfach weitergehen
und nur genießen, was ich hab,
doch stattdessen will ich schauen
ob diese Welt mich nötig hat.

Wie Sankt Martin will ich hier
meinen Teil des Mantels teilen
will innehalten, kurz verweilen,
so dass womöglich Wunden heilen.

Will drinne sein in der Geschichte,
Teil davon in dieser Zeit,
denn jeder braucht die Nähe von Sankt Martin
auch einmal hier von Zeit zu Zeit!