Manchmal …

Manchmal möchte ich liegen bleiben
hier in meinem sicheren Bett,
möchte nicht aussichtslose Kämpfe sehen
doch die Welt fragt nicht, wie Ichs gerne hätt.

Manchmal möchte ich weiter träumen
hier von einer heilen Welt,
möchte glauben, wenn ich es nur lang genug ignoriere
der Friede sich von allein einstellt.

Machmal möcht ich mit den Kindern
Wolken zählen am Himmelszelt,
und möchte, dass die Worte, die ich spreche,
sie sicher wiegt in ihrer Welt.

Manchmal möchte ich einfach schreien,
weil ich nicht kapiere, was passiert,
möchte nur, dass meine Schreie
machthungrige Mächtge irritiert.

Manchmal möchte ich, dass Händereichen
das Herz des Andern still berührt
und dass all mein klägliches Versuchen
einen anderen nach Hause führt.

Manchmal möcht ich Friedenstauben fangen
und sie dahin schicken, wo man sie braucht
und das einzig ihre edle Präsenz,
Frieden neu in Kriege haucht.

Manchmal möchte ich mächtig sein,
mit meinen Taten, meiner Kraft,
möchte ganz oben mitbestimmen
und etwas bauen, was Frieden schafft.

Manchmal möchte ich einfach weinen
all die Tränen meiner Zeit,
möchte schwach sein, möcht verzagen
in all meiner Hilflosigkeit.

Manchmal möcht ich stille beten
in dieser Welt, wo gar nichts hält
Hoffnung an die Tor des Himmels legen
und fest glauben, dass da einer hört.

Manchmal möchte ich mutig sein,
Kämpfen für die freie Welt
möchte die Angst zu Bette schicken
mich erheben wie ein großer Held.

Manchmal möchte ich stärker sein
mit meinem Leben meiner Tat,
möchte ne Stadt aus Asche bauen,
dass jedes Kind ne Zukunft hat.

Manchmal, wenn ich soviel denke,
so oft Furcht vor Hoffnung wähle
wenn die Angst zu mächtig wird
und mich erstickt in meiner Kehle.

Dann wenn Kriegs – Bilder mich erzürnen,
dann mach ich jetzt das Handy aus
alles was mich verfolgt und was mich lähmt
das schmeiße ich dann einfach raus.

Nicht weil es mich nicht berühren soll,
sondern weil es mich zutiefst berührt,
weil alles sehen und doch so wenig tun können,
mich in so tiefe Trauer führt.

Weil ich nicht ertrage was ein einzig mächtiger Mann,
einem andern Volk antun kann,
und dass all unseres Schreien nach Frieden
scheinbar nichts bewirken kann.

Dass da wo gestern noch die Kinder spielten
Menschen Zukunftspläne schmieden
heute sinnlos Menschen sterben
und weit Weg ist, dieser sichre Frieden.

Manchmal trau ich mich zu glauben
an das Gute dieser Welt,
und dass am Ende meine eigne Tat
wie die Sonn die Nacht erhellt.

Manchmal ist die Sonn so ferne
und die Nacht umhüllt den Tag.
Manchmal weiss ich, dass wir verlieren können,
ganz egal wer was auch wagt.

Manchmal weiss ich, dass diese Welt,
sich einfach selbst nicht heilen kann
aber Hoffnung wird den Weg erhellen,
und der fängt hier bei uns an.

Vielleicht können wir den Lauf der Welt nicht ändern,
doch wir könnens hier wo wir heut sind,
wir können gute Worte sprechen,
einander lieben, stehen lassen
und Respekt haben anstatt zu hassen.
Wir können Friedenstauben schicken,
beten und die Schwachen tragen,
wir können mit den Kindern tanzen
und verrückte Feste wagen,
wir können den Moment gestalten,
füreinander für die Welt.
Und in dem ganzen kleinen Handeln
verändern wir am Ende unsere Welt.


Gedicht auch anzuhören im #Podcast, Folge 1 „Manchmal braucht´s ein Bild“
https://anchor.fm/angelique-frowein