Sehnsucht in Weglosigkeit

Während ich so durch diese irre Welt haste,
Die so viel verlangt und oft so wenig gibt,
Komme ich oft so ausser Atem und find doch nicht,
Was wirklich zur Ruhe bringt.
Denn da wo ich ausruhen will,
Findet mein Herz doch nicht zur Ruhe,
Ist da kein Hirte, nur mein Unruhiges Sein.
Um mich herum ist es so kalt und ich 
Will ich doch nur zu Hause sein.

Du bist mein Hirte in schwerer Zeit,
Da wo Sehnsucht und Weglosigkeit
Mein Innerstes zerreisst.

Ich habe Angst und trau mich nicht 
meine Träume loszulassen,
Weil ich nicht weiss,
Ob deine Träume für mich und mein Leben
Wirklich besser sind als meine.

Du stehst da,
Mein Friedensfürst,
Retter meiner Seele und Hoffnung für eine ganze Welt.
Du hast dich schon so oft bewährt 
Und dennoch zagt mein Herz,
Denn es klebt hier an der Erde,

Obwohl es für die Ewigkeit geschaffen wurde.
Ich will Weitsicht,
Wo sich Enge um mich legt,
Ich will Klarheit in dem Dunst 
Einer Sterbenden Welt.
Ich bin so mittendrin
In all dem Irdischen,
Dass ich vergesse,
Dass mein Herz nur bei dir wirklich Heimat sieht

Heute halte ich einmal an,
Lege meinen zerquetschten Glauben vor dich hin,
Mein Hirte, mein Vater mein Schöpfer und Freund.
Da wo ich nicht vertrauen kann,
Sag ich trotzig „dein Will geschehe.“

Da wo ich mich verloren habe,
Lasse mich sanft wieder an deine Hand nehmen.
Ich schaue auf zu dir und sage:
„Halt mich!“
Ich gebe all den Zweifeln
Einmal kurz keine Bühne
Und ziehe mich zurück aus allem 
Was ich sein sollte und doch nicht sein kann.

Leise fragst du mich, Herr:
Hast du mich lieb?
Und meine Tränen antworten stumm.
Du kommst mir nahe und fragst:
Hast du mich lieb
und als Antwort
Leg ich einfach meinen Kopf an deine Schulter.

Und während ich so bei dir bin,
Lass ich los allen Schmerz,
Alles „Besser machen können“
alles „Hätte, wäre und wenn.“
Und dann führst du mich in der Stille zum Ruheplatz am Wasser
und leitest mich auf rechtem Pfad,

Da wo die finstere Schlucht bedrohlich weit ihr Maul aufreißt,
stillst du meine tiefe Sehnsucht und ziehst mich somit zurück,
So dass ich nicht falle in Sünde und Schuld.

Ich würde gerne sagen,
dass ich weiss, wie du tickst.
Aber könnt ich dich verstehen,
Wärst du dann nicht genau so klein wie ich.
Ich weiss manchmal nicht, 

Wie ich hinkomme
An den Ruheplatz, an dein Herz.
Ich weiss manchmal nicht,
Was du mit meinen Träumen machst,
Wenn ich es dir ganz überlasse.
Aber eins weiss ich:
Du bist der Gott, der mich sieht!
Nicht so wie ich sein sollte oder wie ich gerne wäre.
Sondern so wie ich bin.

Und wenn du mich ansiehst,
Dann siehst du nicht nur was ich bin
sondern auch was ich sein kann.
Dein Glaube an mich
Scheint manchmal größer zu sein 
Als mein Glaube an dich.

Deshalb bleibt mir nur mein kläglicher Versuch,
Dich nicht aus dem Blick zu verlieren,
An deiner Schulter anzulehnen
und meinen Senfkornglauben
vor dich abzulegen und dich zu bitten,
Etwas schönes daraus zu machen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert